Vollmond im Stier und das Skorpion-Prinzip

Die Sache mit den Erwartungen

Die Sonne durchläuft gerade die letzten Grade des Tierkreiszeichens Stier und der Mond wird heute am 18. Mai 2019 um 23:11 Uhr exakt gegenüber im Skorpion stehen. Ich habe mich auf diese Zeit wirklich gefreut und auch darauf, darüber zu schreiben. Es gibt derzeit so viele interessante Konstellationen, über die es sich zu schreiben lohnt, wie zum Beispiel das Thema Weiblichkeit und vor allem befreite Weiblichkeit.

Da auch in mir eine kleine Perfektionistin steckt, die nur allzu gerne einen großen Rundumschlag machen würde, bin ich doch zunächst in eine mir wohlbekannte Erwartungsfalle (meines Skorpion-Mondes) getappt, alles auf einmal machen zu wollen. Deshalb säe ich hiermit schon mal ein bisschen und widme mich heute den Entwicklungsmöglichkeiten dieses Vollmondes.

Von Wünschen und Werten:  Sonne im Stier

Die Achse der sich gegenüberliegenden Zeichen Stier und Skorpion wird auch die Besitzachse genannt. Die Stierpersönlichkeit interessiert sich für Materielles wie zum Beispiel Immobilien, hat Freude an schönen Körpern und Kleidung, einer geschmackvollen Einrichtung und gutem Essen. Andererseits finden sich im Stier Qualitäten wie Talente, Fähigkeiten und vor allem Werte, nach denen jeder von uns bewusst oder unbewusst sein Leben gestaltet. Stiergeborene haben eine ausgeprägte Wunschkraft. Sie können ausdauernd und beharrlich arbeiten, um ein Ziel zu erreichen. Das Zeichen Stier hat einen empfangenden Aspekt und will Substanz anreichern, etwas in Form bringen in dieser Welt, etwas erbauen, pflegen und bewahren.

In unserer auf Leistung und Konsum ausgerichteten Gesellschaft werden wir allerdings nur allzu leicht dazu verführt, immer mehr zu wollen als wir brauchen. Konsum ist vielmehr zu einer Art leicht zu habender Ersatzbefriedigung geworden während die wahren Bedürfnisse oft genug auf der Strecke bleiben.

Deshalb besteht der Entwicklungsauftrag für Stiergeborene auch darin, von den übermäßigen Begehrlichkeiten des Materiellen abzulassen, stattdessen die Schönheit des Augenblicks zu genießen und dafür dankbar zu sein. Der Stier soll sich auch nicht zu sehr an Materielles binden, nicht Mauern um den eigenen Besitz bauen, weil dies einengen und somit Wandel und Wachstum behindern würde. Statt sich deshalb an äußeren Werten auszurichten, sollen vor allem die innewohnen Talente und Fähigkeiten erkannt, entwickelt und eingesetzt werden. Es geht letztlich darum, den eigenen Wert zu kennen, zu wissen wer ich bin, was ich kann und mit meinen Gaben daran mitzuarbeiten, diese Welt zu einem licht- und liebevolleren Ort zu machen. Daraus entsteht echte Selbstwertschätzung.

 Ich sehe, und wenn das Auge geöffnet ist, ist alles erleuchtet. 
(Saatgedanke des Stiers)

Mit dieser derzeit vorherrschenden Energie können wir uns alle, auch diejenigen, deren Sonne zum Zeitpunkt ihrer Geburt nicht im Stier stand, jedes Jahr im Stiermonat verbinden.

Du kannst dich deshalb selbst einmal fragen, was du bisher geschaffen hast, auf das du richtig stolz bist. Welche deiner Leistungen machen vielleicht nur andere stolz oder was hast du getan, um anderen zu gefallen?

Welche deiner Wünsche hast du in Ziele verwandelt und verfolgst sie beharrlich?

Was ist wertvoll für dich? Was sind deine Werte?

Auflösung der Grenzen durch das Skorpion-Prinzip

Der Vollmond im Stiermonat steht im Tierkreiszeichen Skorpion und reflektiert das Sonnenlicht. Durch direkte Schau auf den Mond erhalten wir einen etwas sanfteren Zugang zu der starken herabströmenden Energie des göttlichen Willens der Sonne im Stier und können sie uns dennoch ebenso bewusst machen.

Der Mond steht für unser inneres Kind und Gefühls-Ich. Er bekommt durch das Zeichen Skorpion eine intensive und leidenschaftliche Energie, die sich laufend wandelt. Er braucht und sucht Intensität und erspürt die dunklen Seiten des Menschseins, taucht tief ein, durchdringt. Mit seinen intensiven Vorstellungen und darauf basierenden Denkkonzepten, spornt er zum Handeln an und formt sozusagen die Materie im Stier.

Durch Hinwendung an das gegenüberliegende Skorpion-Prinzip auf der Besitzachse können die Begrenzungen des Stiers aufgelöst, seine Mauern eingerissen und so der Weg frei gemacht werden für den notwendigen Wandel. Der Skorpion-Vollmond gibt uns allen die Gelegenheit, uns diese Thematik bewusst machen. Wir können diese besondere Zeit nutzen, um zugleich über unsere Vorstellungen und Erwartungen zu reflektieren und uns fragen, ob diese uns gut tun oder ob sie uns eher behindern.

Wenn wir wirklich ehrlich zu uns sind und uns auch durch die wahrscheinlich auftauchenden unangenehmen Gefühle durchfühlen, bereit sind, tiefer einzutauchen und unseren Gefühlen auf den Grund zu gehen, können wir die Perle am Grunde des Sees finden. Dann werden wir das Potenzial heben können, das tief in uns verborgen liegt. Dadurch gelangen wir zu der Erkenntnis, dass das wertvollste, das wir besitzen nicht im Außen erlangt werden kann sondern bereits in uns ist. Die inneren Werte, Talente, Fähigkeiten und höheren Ziele sind es, die uns auch in stürmischen Zeiten Halt geben. Die skorpionische Energie verleiht uns den notwendigen Fokus und die Kraft, mit dieser Entwicklungsarbeit zu beginnen, in unsere eigenen Tiefen zu blicken und mit dem, was hohe Wellen schlägt, gut umzugehen.

Deshalb lass’ uns durch die Vollmondmeditation heute und in den nächsten beiden Tagen die Aufmerksamkeit auf das Empfangen von frischen Lebensenergien richten. Indem du für dich allein oder am besten gemeinsam in einer Gruppe Gleichgesinnter über den Saatgedanken meditierst und dich für die fruchtbare Stierenergie öffnest, um zum einen dein Gefäß wieder aufzufüllen und diese Energie dann an andere Menschen weiterzugeben, um für unsere Gesellschaft Gutes zu bewirken.

Ich sehe, und wenn das Auge geöffnet ist, ist alles erleuchtet. 
(Saatgedanke des Stiers)

Von Herzen

Gabriele